Wirtschaften auf Mooren

Aus entwässerten Mooren entweichen große Mengen Treibhausgase und heizen die Erdatmosphäre auf. Daher müssen die Wasserstände möglichst vieler Moore angehoben werden, aber gleichzeitig die angepasste und schonende Bewirtschaftung möglich bleiben. Um die nassen Flächen nach Anhebung der Wasserstände jedoch weiter bewirtschaften zu können, braucht es angepasste Technik mit wenig Bodendruck. So sinken die Maschinen nicht in den weichen Boden ein und der Boden wird geschont.

In der Vergangenheit war die Nutzung moorangepasster Technik in Brandenburg im Zusammenhang mit einer moorschonenden Bewirtschaftung von Niedermoorflächen auf wenige Betriebe begrenzt. Gründe hierfür sind die wirtschaftlichen Risiken bei der Umstellung der Bewirtschaftungsverfahren einhergehend mit hohen Investitionskosten für den Erwerb angepasster Technik, teils war auch die die entsprechende Technik für die nasse Bewirtschaftung von Moorböden schlicht nicht verfügbar.

Das Projekt der DVL Brandenburg e.V. will das Wirtschaften auf Mooren mit dem Aufbau eines Netzwerkes ändern und hat hierfür in drei Projektregionen Landwirte und Landwirtinnen, Vereine und Flächeneigentümer sowie Vermittlungsplattformen für entsprechende Maschinen ins Boot geholt. Im Projekt sollen durch Wissens- und Erfahrungsaustausch, Beratungen, Veranstaltungen und Technikvorführungen Impulse für eine Umstellung auf moorschonende Produktionsverfahren gesetzt werden. Dabei möchte das Projekt Kooperationen unterstützen, Wasserstände anzuheben, angepasste Moortechnik anzuschaffen und sie bei Fragen rund um die gemeinschaftliche Nutzung begleiten.

Wie sich bereits zeigt, sind einige im Projekt beteiligte Landwirte und Landwirtinnen durchaus daran interessiert eigene Technik anzuschaffen, andere haben Bedarf an einer gemeinschaftlichen Anschaffung und Nutzung von Spezialtechnik, ähnlich wie bei etablierten Maschinenringen. Eine dritte Gruppe möchte eher Dienstleistungen von Betrieben mit Spezialtechnik für nasse Moorflächen in Anspruch nehmen.

Um die deutschen Klimaziele zu erreichen, bis 2045 klimaneutral zu sein, müssen erhebliche Mengen Treibhausgase eingespart werden. Für Brandenburg, als moorreiches Bundesland, bedeutet dies u.a. durch höhere Wasserstände auf landwirtschaftlich genutzten Niedermoorflächen eine Treibhausgasreduktion von über 4 Millionen Tonnen CO2-Äquivalente zu erreichen. Dafür sind umfassende Wasserstandsanhebungen in der Fläche erforderlich. Gegenwärtige Prognosen gehen von einer Größenordnung von etwa 140.000 ha aus sowie von einer notwendigen Umwandlung von Acker- zu Grünlandbewirtschaftung mit anschließender Wiedervernässung im Umfang von etwa 40.000 ha.