Mobile Hühnerhaltung: Gut fürs Huhn, gut für den Boden

Bei der Mobilstallhaltung wird die traditionelle Hühnerhaltung neu gedacht. Statt in einem großen Feststall, leben die Tiere in mobilen Einheiten, die sich mit einem Traktor umsetzen lassen. Die Tiere sind immer dort, wo das Gras noch saftig und der Boden gesund ist.

Jeder kennt die Probleme bei der Bio-Freilandhaltung: kahlgefressene Flächen mit hoher Nitratbelastung sowie hohe Konzentration von Bakterien und Parasiten im direkten Umfeld der Stallgebäude. Denn Hühner bevorzugen als Aufenthaltsbereich Flächen, die maximal 10 bis 15 Meter vom Stall entfernt liegen – trotz des Angebots weitläufiger Auslaufmöglichkeiten.

Durch die regelmäßigen Standortortwechsel verteilt sich der Hühnerkot auf eine deutlich größere Fläche. Der Nitrateintrag sinkt, eine Überdüngung des Bodens wird vermieden. So bleibt auch die Grasnarbe im Auslauf erhalten und wird von den Hühnern gerne genutzt. Viel Grün zum Picken und gesundes Futter kommen der Eiqualität und dem Geschmack zugute. Die mobile Hühnerhaltung verringert zudem die Belastung des Auslaufs durch Parasiten. Die Infektionsgefahr der Tiere ist dadurch deutlich geringer.

Die Mobilstallhaltung ist zwar arbeitsintensiv, Verbraucher sind aber zunehmend bereit, für Eier aus dieser innovativen und artgerechten Form der Tierhaltung mehr zu zahlen. Und die Erfahrungen aus anderen Betrieben zeigen: Bio-Eier aus Mobilstallhaltung lassen sich zu einem sehr guten Preis vermarkten. Mit Hilfe der ELER-Förderung (Zuwendungen für die Förderung der Zusammenarbeit für die Implementierung und Verbreitung nachhaltiger Landnutzung (Teil B)) wird seit August 2018 eine Bio-Erzeugergemeinschaft für mobile Hühnerhaltung in Brandenburg aufgebaut. Projektträger ist die Fördergemeinschaft Ökologischer Landbau Berlin-Brandenburg (FÖL) e.V.