EU muss CO2-Zertifikate wegen fehlerhafter Berechnung reduzieren

Nach Ansicht des EuGH hatte die EU-Kommission bei der Berechnung der jährlichen Höchstmengen für die aktuelle Handelsperiode 2013 bis 2020 einige Daten der Mitgliedstaaten in die Berechnung einbezogen, die dort nicht zugerechnet werden durften. Dadurch wurden zu viele kostenlose CO2-Zertifikate an Unternehmen ausgegeben. In den nächsten zehn Monaten muss die Kommission die angesetzten Mengen neu berechnen.

Ohnehin krankt das Emissionshandelssystem und muss nach Meinung von Experten stark reformiert werden, da bei einem Preis von 7 Euro/Tonne CO2 kein Anreiz zur Reduzierung des CO2-Ausstoßes besteht. Dies wäre laut Schätzungen von Claudia Kemfert vom Deutschen Institut für Wirtschaftsforschung erst bei einem CO2-Preis von 40-60 Euro der Fall.

Obgleich die Zuteilungsregeln künftig verschärft werden, ist aber auch dann mit einem entscheidend höheren Preis nicht zu rechnen. Ab 2019 sollen durch eine sogenannte Marktstabilitätsreserve zwei Milliarden Zertifikate aus dem Markt genommen und bei Bedarf wieder eingesetzt werden.